Geheimnisse entdecken beim Drucken und Färben mit Naturfarben
„Mit Farbe zu malen bedeutet, das Leben zu malen.“ Henri Matisse
Vom Blatt zur Tinte – das Staunen beginnt
Anfang September trafen sich in Sarnen fünfzehn neugierige Lehrerinnen aus Obwalden, Nidwalden, Uri und dem Kanton Luzern, um gemeinsam in die Welt der Naturfarben einzutauchen. Vom Kindergarten bis zur Oberstufe, von Textil bis Bildender Kunst – sie alle verband die Freude am kreativen Entdecken und die Lust, Farben mit eigenen Händen entstehen zu lassen.
Schon beim Ankommen war die Atmosphäre lebendig: Auf den Tischen lagen bunte Sträusse aus selbst gesammelten Pflanzen – Rosen, Dahlien, Malven, Mispel, Blätter, Gräser und Beeren – ein duftendes Sammelsurium aus der Sarner Region. Jede Pflanze versprach ein kleines Geheimnis, das sich im Laufe des Tages offenbaren sollte.
Ein Raum voller Farbe – dank engagierter Vorbereitung
Dass sich der Klassenraum in ein richtiges Atelier verwandelte, war kein Zufall: Die Kursleiterin Nadja Hillgruber machte es möglich, dass kreative Werkstattatmosphäre entstand – lebendig, inspirierend, voller Farben und Werkmaterial.
Gefüllte Kisten mit Arbeitsmaterial waren eigens vom Bodensee ins malerische Sarner Tal gereist und verwandelten die Schulbänke in eine bunte Spielwiese für Fantasie und Experimentierfreude. Unterstützt wurde Nadja von Priska Reinhard, die sich vor Ort bestens auskennt und mit liebevoller Vorbereitung und Organisation den Rahmen für diesen besonderen Tag schuf. Gemeinsam legten sie den Grundstein für eine Stimmung, in der sich Neugier und Gelassenheit wundervoll mischten – wie Pigmente in einem Topf frisch angerührter Farbe.
Der Kurs begann mit einer Einführung in die Magie der Pflanzenfarben. Schritt für Schritt verwandelten sich Blätter, Blüten und Rinden in Farbtinten, die mal sanft leuchteten, mal kräftig strahlten. „Die Farbe lebt!“, meinte eine Teilnehmerin begeistert, als sich aus einer unscheinbaren Mischung plötzlich ein intensives Violett entwickelte. Das Staunen war allgegenwärtig – und die Freude, Neues zu entdecken, ansteckend.
Farben des Lebens – ein buntes Finale
Nach einem gemeinsamen Mittagessen – jede hatte etwas zum Teilen mitgebracht – ging es nach draussen auf den Schulhausplatz in Kägiswil. Dort wartete der zweite Teil des Kurses: das kreative Malen mit Erdpigmenten und Lehmfarben. Mit Pinseln, Händen und viel Neugier wurden die Pinsel in die natürlichen Pigmentfarbe getaucht und ausprobiert. Unter der warmen Sonne verwandelte sich der Platz in ein Atelier voller Bewegung und Farbe.
Die Teilnehmerinnen tauchten wortwörtlich in die Erde ein, spürten die Textur des Lehms auf der Haut und liessen am Boden kleine Kunstwerke entstehen. Dabei entstanden nicht nur farbige Bilder, sondern auch viele lebendige Gespräche über das, was Farbe eigentlich ist – Ausdruck, Emotion, Verbindung zur Natur.
Am Ende des Tages war der Raum erfüllt von warmen Tönen, Lachen und einem Hauch von Abenteuerlust. Jede ging mit einer kleinen „Wundertüte“ voller neuer Ideen, Erkenntnisse und farbenfroher Erinnerungen nach Hause – und mit dem Gefühl, dass die Natur unendlich viele Geschichten in sich trägt, wenn man bereit ist, genau hinzuschauen.
Ein Tag voller Farbe, Begegnung und Staunen – ein lebendiges Beispiel dafür, wie altes Wissen neu entdeckt und mit Freude weitergetragen werden kann.
Termine 2026










